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Ballspielen bis zum Burnout? So drehst du die Spirale um.

Warum das ständige Ballspielen deinem Hund mehr schadet als nützt – und was ihr stattdessen tun könnt.

 

Mal ehrlich: Wer hat nicht schon diesen typischen „Balljunkie“-Hund gesehen? Kaum fliegt das Ding, rast der Hund los, Vollgas, Augen wild, Körper voll unter Strom. Wieder bringen. Wieder werfen. Und nochmal. Und nochmal.

 

Für viele sieht das nach Spaß aus – aber für deinen Hund kann genau dieses Spiel zum echten Problem werden.

Vom Spiel zum Stress – wenn der Ball zur Droge wird

Was als harmloses Spiel beginnt, endet oft in purer Reizüberflutung. Das schnelle Rennen, das abrupte Stoppen, das ständige Warten auf den nächsten Wurf – all das feuert das Nervensystem deines Hundes dauerhaft an. Stresshormone werden ausgeschüttet, der Hund gerät in einen Erregungszustand, aus dem er kaum noch rauskommt.

 

Was dann passiert? Viele Hunde kommen nach dem Spielen nicht zur Ruhe. Statt zufriedenem Schnaufen auf der Decke gibt’s hibbeliges Herumtigern, übermäßiges Hecheln, Bellen, oder sogar Übersprungshandlungen wie Knabbern oder aggressives Verhalten. Klingt nicht nach einem gesunden Spiel, oder?

Wenn Bewegung krank macht – die körperliche Kehrseite

Jetzt kommt mein Fachgebiet ins Spiel: die körperlichen Folgen. Als Tierphysiotherapeutin sehe ich sie regelmäßig – Hunde mit überlasteten Gelenken, verspannten Muskeln oder schmerzenden Schultern. Beim Ballspielen wirken enorme Kräfte auf den Körper: abruptes Stoppen staucht die Gelenke, besonders Karpalgelenke, Schulter und auch Hüfte kriegen richtig was ab. Und das meistens kalt – denn wer wärmt seinen Hund vorm Ballspiel schon auf?

 

Die Folge? Mikrotraumata, unklare Lahmheiten, muskuläre Dysbalancen. Und die zeigen sich oft erst, wenn’s schon richtig weh tut. Gerade junge, bewegungsfreudige Hunde sind gefährdet – weil sie noch wachsen und weil sie einfach „durchziehen“, auch wenn’s nicht gut für sie ist.

Und jetzt? Heißt das: nie wieder Ball werfen?

Keine Panik. Natürlich darf dein Hund sich freuen, rennen, Spaß haben. Aber es geht um das Wie – und vor allem um das Maß. Statt sinnlosem Werfen auf Repeat (aka „Ballballball!!“) lohnt es sich, mal umzudenken. Hier ein paar Alternativen, die nicht nur gesünder sind, sondern auch eure Bindung stärken:

 

1. Nasenarbeit – Gehirnjogging mit Tiefgang

Die Nase ist das Superorgan deines Hundes. Beim Suchen muss er sich konzentrieren, wird geistig ausgelastet und bleibt trotzdem körperlich im Rahmen. Ein paar Leckerli versteckt im Laub, in der Wohnung oder gezielt in einer Schnüffelbox – und du hast einen Hund, der glücklich müde ist.

 

2. Bindung statt Ball – kleine Trainingssessions

Ein paar Minuten gemeinsames Training fördern Fokus, Kooperation und die Beziehung zwischen euch. Sitz, Platz, Rückruf unter Ablenkung, Tricks – das alles fordert deinen Hund viel mehr als stupides Rennen und bringt euch ein gutes Teamgefühl.

 

3. Gezielte Bewegung – für einen starken, gesunden Körper

Hier kommt wieder meine Tierphysio-Expertise  ins Spiel: durchdachte Bewegungsübungen können Muskeln gezielt stärken, das Gleichgewicht fördern und Verletzungen vorbeugen. Cavaletti-Training, Balance-Übungen, kontrolliertes Gehen über verschiedene Untergründe – all das macht nicht nur Spaß, sondern bringt echte gesundheitliche Benefits.

Fazit: Spiel ja – aber bitte mit Köpfchen

Du musst nicht zur Spaßbremse werden, aber du darfst Verantwortung übernehmen. Dein Hund ist kein Rennrad mit Turbo-Modus, sondern ein fühlendes, körperlich sensibles Wesen. Weniger Ball, mehr Bindung, sinnvoll eingesetzte Bewegung – das ist der Weg zu einem gesunden, ausgeglichenen Hund.

 

Und ganz ehrlich: Ist es nicht viel schöner, wenn dein Hund nach dem Spielen zufrieden einschläft, statt dich mit weit aufgerissenen Augen um den nächsten Ballwurf anzubetteln?

 

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